Bulle der Heiligsprechung des St. Sebalds - Glück gehabt
Bayreuth/Nürnberg, 30. März 2025
Du denkst dir nix, bist gerade auf den Weg nach Nürnberg und bekommst den Tipp, wenn du sowieso schon in der Stadt bist, schau mal in St. Sebald vorbei. Da läge gerade die Heiligsprechungsurkunde des St. Sebald, die „Bulle Ad perpetuam Martins V.“ vom 26. März 1425, in ihrer Ausfertigung für die Kirche St. Sebald, ausgestellt. In der Kirche! Das Original!
Natürlich hat der so Beratene den kleinen Umweg gemacht. Und da lag sie dann auch (und der Autor diese Zeilen hatte das Glück sie zu sehen) in einer eher unscheinbaren Vitrine. Fast zu übersehen neben dem herrlich herausgeputzten Grabes des Heiligen selbst. Leider tatsächlich auch nur für diesen einen Tag.
Anlass der kurzen Ausstellung der Urkunde war übrigens das Festprogramms rund um den sechshundertsten Jahrestages der Heiligsprechung des St. Sebald.
Ach Ja! Das Grab des St. Sebald ist vielleicht nicht das einzige Heiligengrab in einer evangelischen Kirche, aber wahrscheinlich ist es das einzige mit immer noch aktiv tätiger Heiligenverehrung. Seine heutige Gestalt hat das Grab übrigens seit 1519. Der darin verwahrte silberne Schrein entstand aber bereits 1397. In ihm ruhen die Gebeine des in Nürnberg bereits seit dem 11. Jahrhundert verehrten Heiligen. Die letzte und gleichzeitig erste öffentliche Öffnung des Grabes und Visitation der Gebeine fand anlässlich des 500. Geburtstages des Grabes 2019 statt.
Wassermühlen im mittelalterlichen Bayreuth - Neue Spurensuche
Bayreuth, 23 März 2025
Dass auch das mittelalterliche Bayreuth über Wassermühlen verfügte dürfte klar sein. Einige ihrer Nach- Nach- Nachfolgebauwerke oder ehemalige Standorte dürften sogar dem einen oder anderen noch bekannt sein. Falls nicht, können wir euch ab sofort weiterhelfen. Uns ist nämlich vor kurzen in einem Antiquariat Band 67 des "Archiv für Geschichte von Oberfranken" von 1987 in die Hände gefallen. Herausgegeben vom Historischen Verein für Oberfranken. Darin der Artikel: Die Bayreuther Wassermühlen - Ein Beitrag zu ihrer Geschichte. Von Irmgard Dämmrich. Ein mehr als großartiger Artikel der, so wie es aussieht, nicht nur alle ehemaligen Wassermühlen auflistet, sondern auch nichts von dem auslässt, was über die einzelnen Mühlen dokumentiert ist.
Das unserer Meinung nach wichtigste und dazu noch einige Stichpunkte zu ihren frühen Jahren, findet man ab jetzt HIER bei uns unter SPURENSUCHE. Im Kapitel BAYREUTH.
Und falls wir euch mit unserer Spurensuche neugierig gemacht haben und ihr es jetzt ganz genau wissen wollt: Die Jahrbücher des Archiv für Geschichte von Oberfranken, können in der Stadtbibliothek Bayreuth "RW 21" ausgeliehen werden. Auch der Band 67 in dem wir für unsere Spurensuche recherchiert haben.
Bild: Wassermühle. Luttrell Psalter (1325-35), f.181 Psalm 103. British Library via Wikimedia Commons. CC0 1.0.
Sperrfederschloss - Klein und fein
Bayreuth, 16. März 2025
Schaut mal was wir da aufgetan haben. Ein Vorhängeschloss! Hergestellt entsprechen/angelehnt an einen Originalfund aus London und dort zwischen 1270-1350 datiert. Leider sind solche aus Buntmetall (=Bronze oder Messing) gegossenen Stücke auf deutschen Fundplätzen sehr selten (1). Hier scheinen, nach unserer Recherche, eher aus Eisenblechteilen zusammengelötete Vorhängeschlösser üblich gewesen zu sein. So auch auf Burg Burgthann (Nürnberger Land). Dort lagen vor Jahren zwei solcher aus Eisenblech gefertigten Vorhängeschlösser (unteres Bild) in der Dauerausstellung. Datiert sind diese in die 2. Hälfte des 14. Jahrhundert bis 1. Viertel 15. Jahrhundert.
Doch egal ob Buntmetallguss- oder Eisenblechgehäuse, der namensgebende Schließmechanismus ist der gleiche. Er besteht aus mehreren Blech(sperr)federn am Riegel, welche sich, ist das Schloss zusammengeschoben, hinter dem Einschub aufspreizen und es so geschlossen halten. Solche Schlösser werden mittels eines Schiebeschlüssels geöffnet. Dieser wird durch eine Öffnung auf der dem Riegel gegenüber liegenden Seite im Gehäuse eingegeschoben. Dort drückt er die Federn des Riegels zusammen, so das man diesen wieder durch den Einschub herausziehen und damit das Schloss öffnen kann.
Solche Sperrfederschlösser waren im heutigen Deutschland mindestens seit dem ersten vorchristlichen Jahrhundert gebräuchlich und sind es in China, Marokko und dem Iran noch bis heute.
Quelle/Literatur:
Egan, Geoff: The medieval household - Daily living c. 1150 - c. 1450. Medieval finds from excavations in London: 6. London 1998.
Steeger, Wolfgang: Die staufische Reichsminesterialenburg „Tanne“ in Burgthann. In Birgit Friedel (Hrsg.): Nürnberg - Archäologie und Kulturgeschichte - … nicht eine einzige Stadt, sondern eine ganze Welt ... - 950 Jahre Nürnberg, 1050 - 2000. Büchenbach 1999, S. 268–278.
Morgenroth, Ulrich: 4000 Jahre hinter Schloss und Riegel - Eine kleine Menschheitsgeschichte der Sicherheitstechnik (Hrsg.: Stadt Velbert - Deutsches Schloss- und Beschlägemuseum). Velbert 2006.
1) Als Beispiele: Ein Vorhängeschloss aus Bronze mit Spreizfedersperre, samt Schiebeschlüssel aus dem 12.-14. Jahrhundert. Heute im Focke-Museum Bremen. Und ein figürliches Vorhängeschloss aus Buntmetall aus dem 13.-14. Jh. Heute im Museum der Stadtarchäologie Soes
Bild oben: 1- Verriegeltes Schloss. 2- Entriegeltes Schloss. 3- Riegel mit aufgeschobenen Schiebeschlüssel. Siehe zusammengedrückte Federn. 4- Geöffnetes Schloss.
Sieben Zeilen in Nürnberg - Die Erste ihrer Art
Bayreuth, 9. März 2025
Richtig gelesen, die in Reih und Glied gebauten und damit in der mittelalterlichen Stadttopographie auffallenden sieben Reihenhausreihen von jeweils drei Häusern am heutigen Weberplatz in Nürnberg war die erste, man könnte sagen moderne, Arbeitersiedlung Deutschlands. Sie entstand 1489 und bestand zunächst aus 5 Reihen. Da man den Bedarf an Wohnraum unterschätzt, beschloss der Rat 1524 die Erweiterung der Siedlung um weitere sieben Reihen, von denen letztlich aber nur zwei realisiert wurden. Errichten lies der Rat die Siedlung als, man könnte sagen, Wirtschaftsförderprogramm. Man wollte das heimische Weberhandwerk stärken und dazu Barchentweber in die Stadt holen. Diesen bot man, oder besser, diese lockte man mit den Häusern der Sieben Zeilen, die gleichermassen Wohnungen auf den Etagen und ideale Arbeitsstätten in den Kellern versprachen. Durchaus ähnlich den Weberhäusern in Schwaben. Und das alles mit dem Ehrgeiz, mit Augsburg und seinen Webern qualitativ mindestens gleich zu ziehen. Oder wie es sich in einem Ratsbeschluss liest: « Item das die barchant hie gearbait wurden auf das zeychen Augspurgern gemess und doch pesser … »
Von dort, aus Schwaben, dürften dann auch die Weber nach Nürnberg gekommen sein. Zwar fehlt hierfür der Nachweis, doch finden sich unter den Neuankömmlingen Namen von Webern die auch in Augsburg zu finden waren. Außerdem hatte sich für das Areal um die Häuser der Name "Schwabenberg" eingebürgert. Die heutigen Straßennamen "Sieben Zeilen" und "Weberplatz" findet man dagegen erst ab dem 19. Jahrhundert.
Jedes der letztlich 21 zweigeschossigen Fachwerkhäuser maß 8,20 mal 7,20 Meter, stand auf einem aus Backsteinen gemauerten Keller und trug ein ebenfalls zweigeschossiges Satteldach. In den Kellern, die über eine Holztreppe erschlossen waren, befanden sich nach Süden hin, zwei Arbeitsräume samt relativ grosser Fenster (im oberen Bild mit verschlossenen Läden). Jeder dieser Räume hatte Platz für einen Webstuhl. Nach Norden hin lag dann noch ein Lager(?)raum und eben das Treppenhaus. In Erd- und Obergeschoß befand sich jeweils eine Wohnung mit rund 45 Quadratmetern Wohnfläche, bestehend aus der (beheizbaren) Stube, einer Kammer und der Küche. Das Treppenhaus dürfte bauzeitlich zur Küche hin offen gewesen sein.
Man nimmt an, das die Erdgeschosswohnung vom Gesellen und dem Lehrling und die Wohnung im Obergeschoss, von der Familie des Meisters bewohnt wurde. Der gemeinsame Abort des Hauses befand sich wahrscheinlich zur Straße hin, vor dem Haus.
Leider wurden 19 der 21 Häuser im Zweiten Weltkrieg total zerstört. Die oberen 6 Häuserreihen wurden bis 1966 zwar maßgetreu wieder aufgebaut, sind aber keine Rekonstruktionen. Die siebte/unterste Reihe mit den beiden Häusern die den Bombenhagel überstanden hatten und die nach dem Krieg auch wieder ertüchtigt wurden, wurden nach einem Besitzerwechsel 1972/73 abgerissen und durch einen Wohnblock in historisierendem Fachwerk ersetzt. Somit sind die heute dort stehenden sieben Häuserzeilen, trotz äußerlicher Ähnlichkeit zu ihren Vorgängern, Neubauten des 20. Jahrhunderts.
Exkurs: Auch wenn der Vergleich gelegentlich gezogen wird und die Nürnberger Sieben Zeilen durchaus Einfluss auf die Bauform der 27 Jahre später errichteten Fuggerei in Augsburg gehabt haben könnten, unterscheiden sich die beiden Siedlungen in einem wichtigen Punkt: Die Fuggerei war von Anfang an (und ist bis heute) eine Sozialsiedlung. Gestiftet von Jakob Fugger für bedürftige Augsburger Bürger katholischen Glaubens. Die Sieben Zeilen hingegen wurden vom Rat der Stadt Nürnberg aus rein wirtschaftlichen Gründen errichtet.
Auch in ihrem Nachkriegsschicksal könnten Fuggerei und Sieben Zeilen nicht unterschiedlicher sein: Schließlich wurde die Fuggerei trotz massiver Bombenschäden, entsprechen dem historischen Vorbild vollständig wiederaufgebaut … und sogar noch um ein Drittel erweitert.
Quelle/Literatur:
Böckel, Annamaria: 500 Jahre Sieben Zeilen in Nürnberg. Eine reichsstädtische Webersiedlung. Nürnberg 1988.
Schwemmer, Wilhelm: Die Bürgerhäuser der Nürnberger Altstadt aus Reichsstädtischer Zeit - Erhaltener Bestand der Sebalder Seite. Nürnberger Forschungen Band 6. Nürnberg 1961. S. 116-118.
Taschner, Michael: Die Sieben Zeilen in Nürnberg - in vielerlei Hinsicht für die Bauforschung von Bedeutung. In: Altstadtfreunde Nürnberg e.V.: Nürnberger Altstadtberichte, Nr. 38/2013. S. 49-68. URL: https://www.altstadtfreunde-nuernberg.de/fileadmin/media/images/angebote/altstadtbericht/pdfs/altstadtbericht_38_web_100dpimittel.pdf. Stand 24. Februar 2025.
Oberes Bild: Sieben Zeilen in Nürnberg. Aufn.-Datum: 1918. Fotokonvolut: Karl Ernst Osthaus-Archiv & Projekt historische fotografische Negative via bildindex.de. CC BY-SA 4.0
Unterse Bild: Sieben Zeilen in Nürnberg 2025.

Hausgenossen & Co - Einfach nur Mieter … meistens jedenfalls
Bayreuth, 2. März 2025
Die Sache mit den Mietwohnungen oder besser gesagt mit dem Wohnen zur Miete hatten wir ja schon öfter (siehe unsere Blogbeiträge zum Thema MIETWOHNEN). Und eigentlich war das Thema für uns abgehakt. Doch dann ist uns dazu passend etwas unbedingt lesenswertes anempfohlen worden. Und zwar: Zwischen den Zeilen - Eigentumslose Haushalte in fränkischen Verzeichnissen aus vor- und frühstatistischer Zeit, von Thomas Wenderoth. Ein wunderbares Stück Lesestoff, wie wir finden. Für den Moment und unser Thema soll uns nur das Kapitel 2 "Bezeichnungen der Eigentumslosen in den Quellen" interessieren. Denn darin wird uns sehr schnell klar, warum oberflächlich betrachtet, Mieter irgendwie nicht zu existieren scheinen. Also der Trugschluss entsteht, in einer mittelalterlichen Stadt lebten nur Personen mit Bürgerrecht und mit eigenem Wohneigentum und allenfalls noch der eine oder andere Bedienstete im Haus seines Arbeitgebers. Dabei sind die Quellen voll von Hausgenossen, Herbergern, Beständnern, Inwohnern, Inquilinus (kannten wir auch nicht), Schutzverwanten, Verspruchleuten, Mundleuten, Pfahlbürgern und Hintersassen. Alles Begriffe die jeder schon einmal gehört hat … ohne dabei gleich an deren Besitzverhältnisse zu denken. Menschen eben, die in der Stadt leben von der man gerade liest und die eigentlich Menschen beschreiben die ohne eigenes (Wohn-)Eigentum sind und deshalb eine Mietwohnung bewohnen. Mieter eben.
Meistens jedenfalls. Der Hausgenosse zum Beispiel kann auch ein Hausangestellter oder ein Amtmann sein. Sogar ein solcher der der städtischen Oberschicht zuzurechnen ist und damit sehr wohl auch Bürger war.
Dann gab es da auch noch, dokumentiert für das 17. Jahrhundert, Schutzverwante die sehr wohl Wohneigentum besaßen und Hausbesitzer die sich bewusst dagegen entschieden Bürger zu sein. Aber auch Beständner (logischer weise) ohne Wohneigentum jedoch mit Bürgerrecht und und und. Doch lest selbst. Darunter auch, ebenfalls ausführlich behandelt, die rechtliche, ökonomische und soziale Stellung solcher eigentumslosen Einwohnern.
Quelle/Literatur:
Wenderoth, Thomas: Zwischen den Zeilen - Eigentumslose Haushalte in fränkischen Verzeichnissen aus vor- und frühstatistischer Zeit. Schriften aus der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Band 37. URL: https://fis.uni-bamberg.de/entities/publication/41d29b5b-06bc-4cca-b386-2031d343eab3. Stand 22. Februar 2025.
Kerzenmachergewerbe - … und die Sache mit der Begrifflichkeit
Bayreuth, 23. Februar 2025
Um noch einmal auf die Sache mit den Unschlittkerzen zurückzukommen. Auf der Suche nach einer Bezugsquelle für Talgkerzen lieferte uns unlängst die Suchmaschine unserer Wahl einen "Fast getroffen ist auch daneben"-Treffer, welchen wir hier mit euch teilen möchten. Nämlich: Beiträge zur Geschichte des Kerzenmachergewerbes im Mittelalter. Von Celine Lausberg. Für unsere Suche im Moment zwar nicht zielführend aber dennoch nicht unspannend und trotz des Alters der Arbeit ein wunderbarer Einblick in das Thema.
Auf jeden Fall hatte es der mittelalterliche Otto-Normalverbraucher wesentlich leichter an Unschlittkerzen zu kommen als wir heute. Er ging einfach in ein entsprechendes Ladengeschäft, zu einem Marktstand oder zu einem Hausierer. Verkauft/gehandelt wurden die Kerzen dort, egal ob aus Unschlitt (= Talg) oder Wachs, nach Gewicht. Der Preis ergibt sich also allein aus der Menge des Brennstoffs der Kerze.
Diese Händler bezogen ihre Ware, sofern sie sie nicht selbst herstellten, wem wundert’s, von Kerzenmachern. Diese hatten allerdings ebenfalls das Recht ihre Erzeugnisse (auch) selbst an den Mann zu bringen. Ein Recht, das grundsätzlich jedem Kerzenproduzenten zustand. Ganz gleich ob Unschlitt- oder Wachskerzen. Und zwar nicht nur als Einzelhändler, der seine Produkte direkt an den Endverbraucher abgab, sondern auch als Groß- und Fernhändler.
Waren die Kerzenmacher einer Stadt dabei in einer Zunft organisiert, beanspruchten diese auch das alleinige Verkaufsrecht für Kerzen. Nur dort wo sie nicht zünftisch organisiert waren, durften, wie oben beschrieben, auch andere Gewerbe, neben ihren eigentlichen Produkten auch Kerzen anbieten und diese sogar selbst herstellen. Daneben findet man die Herstellung von Wachs- und Unschlittkerzen auch im Nebenerwerb oder Lohnwerk. In letzterem Fall fertigt der Kerzenmacher die Kerzen gegen Lohn aus dem Material des Auftraggebers.
Und soweit die Kerzenmacher Talg-/Unschlittkerzen fertigten, finden sich diese seit (mindestens) dem 14. Jahrhundert hinter den Berufsbezeichnungen "Gulichter" oder "Gudeliter" (und ähnlich). Stellten sie dagegen Wachskerzen her, findet man sie hinter Berufsbezeichnungen wie "Kirzenmächer" oder "Kerzenmecher" (und ähnlich). Dabei scheint es keine Rolle zu spielen, ob sie haupt- oder nebenberuflich tätig waren (1). Ihre Erzeignisse stehen sich dann hinter Bezeichnungen wie zum Beispiel "golliecht" für die Talgkerze und "wachsliecht" für die Bienenwachskerze (2+3).
Bis hier: Quelle/Literatur:
Lausberg, Celine: Beiträge zur Geschichte des Kerzenmachergewerbes im Mittelalter. Dissertation. Duisburg 1928. URL: https://archive.org/details/beitrgezurgeschi00laus. Stand 4. Dezember 2024.
Tennen und Söller - Der Mehrwert-Flur
Bayreuth, 16. Februar 2025
Tennen??? Söller??? Erklärst’s mir? So, stark vereinfacht, eine Frage die, die vor nicht allzu langer Zeit, in lockerer Runde gestellt wurde. Und die wir hier noch einmal beantworten wollen. Wobei die Überschrift eigentlich schon alles sagt, was zu sagen wäre. Etwas ausführlicher vielleicht noch: Die Wörter "Tennen" und "Söller" meinten vormals den heute als Flur bezeichneten Raum einer Wohnung, eines Wohnhauses oder eines Wirtschaftsgebäudes. Zumindest im Sprachgebrauch im Gebiet des heutigen Nordbayern. Dort bezeichnet "Tennen" den durch eine Tür oder ein Tor zu betretenden, ggf. sogar zu befahrenden Flurbereich im Erdgeschoß eines Gebäuses. Das Wort "Söller" (auch Suler, Soler o.ä.) bezeichnet dagegen den Flurbereich im Obergeschoss. Wobei mit Söller möglicherweise aber auch das gesamte Obergeschoss gemeint sein könnte. Und um die Sache noch verwirrender zu machen, findet man für den Flurbereich im Obergeschoss gelegentlich auch die Bezeichnung "Oberer Tennen" (1).
Natürlich diente auch da(mals) der Tennen oder Söller in erster Linie der Erschließung aller anderen Räume der Etage. Dabei konnten sie auch sehr groß sein, manchmal sogar der grösste Raum der Stockwerks, oder auch repräsentativ angelegt sein. Dabei wurden die Flure im Haus, vor allem die im Obergeschoss, gerne auch anderweitig genutzt. Zum Beispiel zum Tanzen. Dies scheint besonders in Gast- und Rathäusern geradezu üblich gewesen zu sein (2). Darüber hinaus konnte der Tennen in Gasthäusern auch als Schankraum eingerichtet sein. Wenn man der zeitgenössischen Literatur Glauben schenken darf (3).
Eine weitere Nutzungsart des Raumes im Obergeschoß über den Küche und Stube zu erreichen sind zeigt ein weiterer Name dafür, der im spätmittelalterlichen Würzburg, aber auch in Wien und Villach im 14. Jahrhunderts gebräuchlich war. Mus- oder Mueshaus. Was wiederum für Haus für Speise und später für Speisesaal steht (4). Ein Terminus der noch im frühneuzeitlichen Bayern nicht nur für das Vorhaus, sondern eben auch für den Hausflur steht (5). Somit kann man annehmen dass der Söller, um beim fränkischen Namen zu bleiben nicht nur als Durchgang, sondern ebenso als Speiseraum diente.
Was indirekt zu einer weiteren Nutzung von Tennen und/oder Söller führt. Der heute so genannten Flurküche, welche in den Stadthäusern Süddeutschland noch bis ins ausgehende 14. Jahrhunderts durchaus üblich war (6). Ein Raum also, der die Funktionen Erschließung des Geschosses und Arbeitsplatz Küche, in sich vereint.
1+2) Bedal K. 2007, S. 34.
3) Schulz 2011, S. 287.
4) Bedal K. 2007, S. 34
5) Siehe: https://www.dwds.de/wb/dwb/mushaus
6) Bedal A. 2007, S. 174.
Bild: Söller (Oberer Tennen) im sog. „Kleines Bürgerhaus aus Wolframs-Eschenbach“ im Fränkischen Freilandmuseum, Baugruppe Stadt. Tilman2007 via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0.
So was von Kontinuität - Never change a running system II
Bayreuth, 9. Februar 2025
Kaum einer von uns Reenactors der so einen (Ast-)Quirl nicht kennt. Sie stehen, man könnte sagen, quer durch die Epochen in jeder Reenactment-Küche. Egal ob Mittelalter, Barock, Gründerzeit oder irgendwas dazwischen. Aber nicht nur dort, sondern auch in der Küche so mancher unserer Urgroßmutter konnte man noch einen solchen Quirl finden.
Letzteres ist umso erstaunlicher, als auch seine Nachfolger, ob aus Porzellan, Holz, Kunststoff oder Metall und weiter bis zum Edelstahlschneebesen und dem elektrischen Handrührgerät (Mixer), ebenfalls dort zu finden waren.
Noch erstaunlicher ist jedoch, wie lange es solche Rührgeräte schon gibt. Nämlich seit mindestens 3300 Jahren, wie uns vor ein paar Tagen gesagt wurde. Gefunden hatte unser Tippgeber (Grüße nach Nürnberg) so alte Astquirle in dem Buch 4000 Jahre Pfahlbauten. Dem Begleitband zur gleichnamigen Landesausstellung Baden-Württemberg 2016. Die dort als bronzezeitlich vorgestellten Quirle stammen aus der Siedlung „Fiavé“ im Trentino, Italien. Diese Siedlung bestand von der Kupfersteinzeit bis in etwa ins 13. vorchristliche Jahrhundert. Womit wir bis zur urgroßmütterlichen Küche des 20. nachchristlichen Jahrhunderts, auf die bereits erwähnten mindestens 3300 Jahre Kontinuität kommen. Ziemlich erstaunlich wie wir finden.
Linktipp: Die Astquirle (siehe unteres Bild) und vieles mehr aus „ Fiavé“ findet man übrigens auch auf der Wikipediaseite zum Pfahlbaumuseum Fiavé (Museo delle Palafitte di Fiavé).
Bild unten: Zwei Schneebesen/Quirl (Bildausschnitt). Dega180 via Wikimedia Commons, CCo.
Ehe in der Unterschicht? - Erstens ist es anders, und zweiten …
Bayreuth, 2. Februar 2025
Es ist schon eine Weile her, da streifte uns eine Diskussion ums Heiraten in der Unterschicht der spätmittelalterlichen Gesellschaft. Beziehungsweise ums Verheiratetsein. Tenor war damals und das trotz einiger Gegenstimmen: Die Unterschicht konnte/durfte nicht heiraten. Und damit war die Sache für uns auch schon erledigt. Unterschicht = unverheiratet! Basta und (eigentlich schon fast wieder) vergessen.
Jedenfalls bis vor ein paar Tagen. Da begegnete uns nämlich, ganz beiläufig und in anderer Sache, die „Legende vom Anderl von Rinn“, welche vom grausamen Tod des nur ein halbes Jahr alt gewordenen Sohnes einer armen Taglöhnerfamilie erzählt. So ANGEBLICH geschehen im Jahre 1462 im Innsbrucker Land (1). Aber ganz egal ob wahrer Kern oder Fiktion, die zwischenzeitlich vergessene Diskussion war uns wieder parat. Mit dem Unterschied allerdings, dass wir es diesmal genau wissen wollten und mal nachrecherchiert haben. Und gefunden haben wir: Aussteuerstiftungen. An solche Stiftungen konnten sich arme Mägde wenden und dort eine bescheidene Aussteuer erbitten/erhalten, um so ausgestattet, heiraten zu können. Zum Beispiel die Aussteuerstiftung für arme Jungfrauen des Hilpolt Kreß von 1427, mit einem Kapital von 1000 Gulden. Oder die Stiftung eines Nürnberger Ehepaares zugunsten eines Waisenkindes von 1526, in Höhe von 15 Gulden und einem Bett (2).
Und wen heirateten diese Mägde? Hier haben wir die traditionell ebenfalls der Unterschicht zugezählten Lohnarbeiter gefunden. Zum einen ungelernte Arbeiter, sei es in einer langfristigen Anstellung oder als Tagelöhner. Zum anderen, natürlich mit Berufsausbildung, Gesellen. Diese führten in der Regel auch ihren eigenen Haushalt und jetzt kommst, konnten auch verheiratet sein (3). Ein Sachstand der im Baumeisterbuch der Stadt Nürnberg des Endres Tucher besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Er schreibt, dass seit einem seiner Vorgänger namens Hannsen Graser, die « (…) arbeitter und die armen leut (…)» am Samstagvormittags der Lohn ausgezahlt wurde, damit sie « (…) wenn sie zu der suppen geen, iren frawen und kinden dann. das gelt mugen heim pringen die dann dorumb fleisch, prot und anders pas kauffen und vinden zu kauffen früe dann auf den abent. » (4).
Darüber hinaus fanden wir einen Hinweis auf verheiratete Lohnarbeiter bezüglich einer gesonderten Regelung für Taglöhner und deren Ehefrauen, zur Erlangung des Bürgerrechts der Stadt Nürnberg (5). Und ein weiteren Hinweis auf überlieferte Nachlassverzeichnisse verheirateter Gesellen (6). In beiden Fällen, leider ohne ins Detail zu gehen. Was aber auch für das Ergebnis unsere Nachsuche eher zweitrangig ist. Denn so wie wir das sehen, ist die eigentliche Frage mit einem Ja, in der unterschichtigen Stadtbevölkerung des Spätmittelalters konnte geheiratet werden, zu beantworten. Sofern man unsere Recherche folgen will.
1) Klose u. Ladewig 2009, S. 244
2) Schubert 1988, Siehe hierzu S. 322-324
3) Heusinger 2009, S. 61f.
4) von Weech 1862, S. 62
5) Rettenegger 2019, S. 128
6) Wenderoth 2021, S. 94
Das jüdische Viertel von Breslau im 15. Jahrhundert - Unbedingt sehenswert
Bayreuth, 25. Januar 2025
Schaut mal über was wir gestolpert sind. Das Stadtmodell des jüdischen Viertels von Breslau des 15.Jahrhunderts. Geschaffen von Architekturstudenten. Unterstützt durch den Fachbereich Architekturgeschichte, Kunst und Technologie.
Die einzelnen Gebäude und ihre Position im Modelle entstanden auf Basis von Analysen der historischen Substanz noch bestehender Gebäude, den Ergebnissen archäologischer Grabungen, Archivdokumenten und alten Stadtansichten. Wobei dabei die Älteste "nur" von 1562 ist. Bei der Gestaltung der einzelnen Bürgerhäusern halfen überdies noch die Erkenntnissen zu Häusern aus anderen Städten Schlesiens. All dass und die sich daraus ergebende Vielfalt ist es dann auch, die dem Stadtmodell seine Spannung gibt. Jedes einzelne Haus scheint individuell gestaltet und keine Häuserzeile findet sich wiederholt. Aber bevor wir jetzt uns jetzt in endlosen Text verlieren, schaut es euch einfach selbst an. Auf der Homepage der Politechnika Wroclawska gibt es eine Sonderseite zum Projekt.
Bild: Breslau (Bildausschnitt), Michel Wolgemut, Wilhelm Pleydenwurff (Text: Hartmann Schedel) via Wikimedia Commons, Public Domain.
Kachelofen - Kleines Update, großer Zeitsprung
Bayreuth, 19. Januar 2025
Man ist immer nur so klug, wie das letzte Buch einen gemacht hat. So das Damoklesschwert über dem Schreiber dieser Zeilen. So auch beim Thema Kachelofen. Der war nämlich davon ausgegangen dass sich Kachelöfen "nur" bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. So war es dann auch auf unserer Homepage zu lesen. Bis eben jedenfalls. Denn mittlerweile haben wir nachgebessert. Zu finden HIER unter FEUER + LICHT im Kapitel HAUS + HOF.
Weshalb das Ganze? Uns ist vor kurzem eine Dissertation auf den Rechner gefallen. Nämlich: Von Kacheln und Öfen - Untersuchungen zum Ursprung des Kachelofens und zu seiner Entwicklung vom 11.-19. Jahrhundert anhand archäologischer Funde aus Freiburg im Breisgau, von von Sophie Stelzle-Hüglin. Online verfügbar auf academia.edu. Darin kann man lesen, dass bei Ausgrabungen in und um Straßburg Ofenkacheln geborgen wurden die, aufgrund der mit ihnen gefundenen Keramik, in das frühe 8. Jahrhunderte datiert werden konnten.
Die Autorin liefert auch eine mögliche schriftliche Quelle zu den Kachelöfen dieser Zeit. Namentlich, einen Gesetzestext des Langobardenkönigs Luitprand (713-744), in dem unter anderem die Löhne der Bauleute aus Commacio für bestimmte Arbeiten aufgeführt sind. Darunter auch für die Arbeit an Öfen. Und darunter auch der Lohn für einen Ofen aus 250 Töpfen/Kacheln und Öfen(!) aus 500 und sogar 1000 Töpfen oder Kacheln. Leider lässt der Text offen wofür man die Öfen nutz, in welchen solche Mengen an Kacheln verbaut wurden. Denkbar wären Back- oder Brennöfen. Ebenso eine Art Hypokaustenheizung. Vielleicht wurden aber auch einfach mehrere Öfen mit dieser Menge an Kacheln gebaut. Also zwei Öfen (!) aus 250 Töpfen/Kacheln = 500 oder vier Öfen aus 250 Töpfen = 1000.
Erfreulicherweise beschreibt der zitierte Gesetzestext daneben auch die ungefähre Gestallt der Öfen. Er spricht von drei bis vier Pfeilern (unbekannter Funktion), zählt für den Ofen 250 zu verbauende Töpfe/Kacheln. Davon 25 für die Spitze/Kuppel. Die Autorin sieht in den so beschriebenen Anlagen, auch wenn sie größer zu sein scheinen als ihre spätmittelalterlichen Nachfahren, Heizungen für Wohnräume. Allerdings wohl eher für Säle oder Baderäume den für Wohnstuben.
Auch frühe Bildquellen stellt die Autorin vor. Dazu gehört die früheste bildliche Darstellung eines Kachelofens (Bild 1). Sie findet sich in einem Würzburger Psalter mit Kalendarium, der zwischen 1250 und 59 (1) entstanden ist. Bemerkenswert ist, dass der dort auf den Kalenderblatt für Dezember (2) abgebildete Ofen scheinbar eine Feueröffnung in seinem Sockel hat. Auch hängt über dem Ofen eine Art Holz(?)konstruktion auf der wiederum Ziegel (eventuell auch Flechtwerk) zu liegen scheinen. Was zusammen wiederum an einen Rauchfang denken lässt. Damit wäre aber dann eine Stube die mit solch einem Kachelofen beheizt wird, noch nicht wirklich rauchfrei.
Möglicherweise zeigt der Maler hier auch gar keinen zum Ofen gehörigen Rauchfang, sondern versucht hier die viele Dinge des winterlichen Lebens in einem Bild zusammen zu fassen. Den warm angezogen Menschen, warme Getränke, Vorratshaltung und eben den wärmenden Ofen.
Diesem Aspekt folgend, wäre der eigentliche Kachelofen dann ein "Vorderladerofen" (Bild 2). Solche Öfen wurden noch von der Stube aus geschürt, der Rauch jedoch, zog bereits direkt aus dem Ofen durch ein Wandloch in die Küche und von dort in den Rauchfang über dem Küchenherd und weiter durch einen Schlot oder das zum Giebel offene Dach ins Freie.
Ach ja! Die erste Darstellung eines Kachelofens ohne Feueröffnung (und Rauchabzug) in der Stube zeigen aller Wahrscheinlichkeit nach erst die sogenannten "Weberfresken" im Haus zur Kunkel in Konstanz. Entstanden in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Solche sogenannten "Hinterladeröfen", wurden durch ein Schürloch von der Küche aus beschickt und entraucht. Erst sie beheizten die Stube tatsächlich komplett rauchfrei.
1) Das Münchner Digitalisierungszentrum datiert den Würzburger Psalter mit Kalendarium - BSB Clm 3900 zwischen 1260-65.
2) Monatsblatt Januar. Siehe Würzburger Psalter mit Kalendarium - BSB Clm 3900, Scan 6 von 438 auf der Homepage des Münchner Digitalisierungszentrum. Public Domain Mark 1.0.
Bild 1: Würzburger Psalter mit Kalendarium - BSB Clm 3900, Münchner Digitalisierungszentrum, Scan 6 von 438 (Ausschnittvergrösserung).
Bild 2: Vorderladerofens in der Stube des Wohnturms der Bachritterburg Kanzach.
Vor 1000 Jahren. Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II. - Eines Kaisers würdig
Bayreuth/Bamberg, 30. November 2024
Diesen Herbst schon im Museum gewesen? Nein? Dann haben wir hier was, das euch garantiert hinter dem Ofen hervorlockt. Nämlich die Sonderausstellung Vor 1000 Jahren - Leben am Hof von Kunigunde und Heinrich II. im Historischen Museum Bamberg, in der Alten Hofhaltung. Anlass ist der 1000. Todestag von Kaiser Heinrich II. am 13. Juli 2024. Wir waren natürlich schon da. Und … uns fällt im Moment noch nichts Besseres ein wie: Die Ausstellung hat uns vom Hocker gehaun. Basta! Wie da eine vergangene Lebenswelt ins Museum geholt wurde, ist einfach großartig. Vehikel dafür, neben den erwartbaren Originalfunden und Texttafeln, wie man sie Land auf Land ab in (nahezu) jedem Museum findet, Repliken und Living History in Bild und Video. Beispiele gefällig? Da liegt in der Vitrine nicht nur ein stark mitgenommener Beschlag einer Messerscheide, sondern auch noch, darüber aufgehängt, die entsprechende Rekonstruktion einer solchen Scheide. Samt Messer natürlich. Was für ein Schmuckstück.
Oder die Doppel-Bildwände die mehr sagen als 1000 Worte es könnten. Auf jeder dieser Wände, ist ein Mensch jeweils zweimal zu sehen (fotografiert). Einmal im Leben. Voll bekleidet und mit Helm, Schild, Schwert und Lanze gerüstet. Daneben im Grab liegend. Auf seinem Mantel gebettet, schlicht gekleidet und nur mit seinem Schwert als Grabbeigabe. So gezeigt, bleiben keine Fragen offen. Wie war man gekleidet? Wie sahen Waffen und Rüstung aus? Wie wurden sie getragen? Wie sah das vormals aus, was die Archäologen heute aus dem Boden holen? Alles mit einem Blick beantwortet. Außer vielleicht die Frage, wofür dieser (fiktive) junge Mann wohl sein Leben gelassen hat.
Aber was wir so richtig gefeiert haben: Gleich im ersten Raum. "Sauber und gepflegt" prangt dort als Überschrift auf einer Texttafel neben einer hölzernen Badewanne. Hygiene als Thema in einer Mittelalterausstellung. Wenn das kein Grund zum Feiern ist. Und dann später in der Ausstellung noch so ein Thema das in Museen eher selten behandelt wird. Das bunte Mittelalter. "Farbenfroh" so die Textüberschrift auf einer Texttafel zwischen bunt gefärbter Wolltücher. Rot, grün, blau, gelb, braun. Alles dabei und das auch noch in vielen Schattierungen. Eine grandiose Visualisierung einer eben doch farbig bunten Zeit.
Natürlich ist das noch längst nicht alles, was die Ausstellung zu bieten hat, wir wollen ja schließlich nicht alles verraten. Wir wollen nur neugierig machen. Neugierig auf eine Ausstellung der es sehr gut gelingt, die Lebenswelt von vor 1000 Jahren einzufangen und die unserer Meinung nach in ihrer Umsetzung kaum zu zu übertreffen sein wird.
Und falls ihr euch jetzt fragt, warum wir euch keine Bilder mitgebracht haben? Geht selbst hin und schaut es euch direkt an. Nehmt euch die Zeit. Ausserdem ist ja Bamberg allein schon eine Reise wert. Egal ob als Ausflugsziel oder Urlaubsort, die Sandkerwa, oder um dort zu studieren.
Die Ausstellung läuft übrigens noch bis zum 27. April 2025. Ihr habt also noch genügend Zeit euch mal was Gutes zu tun. Wir jedenfalls werden ziemlich sicher zu Wiederholungsbesuchern.