Ab ins Museum - Warum eigentlich nicht (mehr)
Bayreuth, 11. September 2023
Eine Frage. Warum bleiben den kleinen Museen die Besucher weg? Wir jedenfalls haben keine Ahnung. Bis vor kurzem war das auch nur unser subjektiver Eindruck. Aber ein kürzlich geführtes Gespräch mit einem Museumsmitarbeiter hat uns das inzwischen bestätigt. Zumindest die Sonderausstellungen scheinen aber noch zu laufen. Da ist an den ersten Wochenenden richtig was los. Vorausgesetzt natürlich, das Thema stimmt. Sonderführungen durch die Dauerausstellung des Hauses, laufen dagegen schon wieder schlechter. Ein Phänomen das auch vor den Freilandmuseen nicht Halt macht. Thementage laufen auch hier immer noch gut. Letzteres konnten wir vor ein paar Wochen selbst beobachten.
Woran könnte das liegen? Sind Museen vielleicht ein Konzept von gestern? Zu analog in einer digitalen Zeit? Oder ist da zu wenig Action im Museumsalltag? Keine Ahnung wie gesagt.
Wie dem auch sei. Wir möchten euch hier und jetzt dazu auffordern, etwas dagegen zu tun. Geht ins Museum! Auch einmal in eines der kleinen Regionalmuseen in eurer Heimat. Oder ins Heimat- oder Stadtmuseum an eurem Urlaubsort. Gerade die brauchen und freuen sich über jeden Besucher. Und wenn ihr mal Gäste von auswärts beherbergt, schlagt ihnen doch mal genau so einen Museumsbesuch vor. Im kleinen Museum um die Ecke. Ihr werdet sehen, auch ihr werdet euren Spaß haben. Denn nichts öffnet einem die Augen so sehr wie der unverstellte Blick eines anderen.
Euch fällt kein Museum ein? Kein Problem, HIER bei uns unter LINKS, in den Rubriken MUSEEN und FREILANDMUSEEN + PARKS, findet sich bestimmt etwas für euch.
Quedlinburg - Alte Hauser gucken
Bayreuth/Quedlinburg, 3. September 2023
Ist es eigentlich noch nötig Quedlinburg als Reiseziel zu empfehlen? Wohl kaum! Warum auch, ist es doch diesbezüglich hinlänglich bekannt. Wir tun’s trotzdem. Und zwar als Reiseziel für Profanbaunerds mit Leistungskurs Mittelalter und frühe Neuzeit. Obwohl … vermutlich kennen gerade die, Quedlinburg und seine Häuser besser wie wir, nach unserem ersten Besuch.
Über 2000 Fachwerkhäuser auf 84 ha Welterbegebiet sollen es sein. Das es darunter auch einiges erstaunliche gibt, liegt auf der Hand. Gotisches Rathaus, Kirchen die bis in die Romanik zurück reichen. Ja klar. Unbedingt anschauen! Haben wir natürlich auch gemacht!
Aber für uns, waren das eigentlich erstaunliche, die dort noch vorhandenen mittelalterlichen Wohnhäuser. Häuser die seit zum Teil weit über 500 Jahren dort stehen wo sie stehen und eben nicht im Museum. Und auch meist noch als genutzt werden. Die haben es uns angetan.
Zwei davon haben wir kurzerhand für Euch mitgebracht. Zum einen, im oberen Bild, das ohnehin weithin bekannte Haus Wordgasse 3. Dendrodatiert auf 1346/47. Das Gebäude wurde in den 1960er Jahren gerettet und dabei weitestgehend in den bauzeitlichen Zustand zurückversetzt. Dabei konnte etwa 1/3 der bauzeitlichen Bausubstanz erhalten werden. Darunter etwa 2/3 des Ständerwerks. Heute beherbergt das Haus das Fachwerkmuseum im Ständerbau und kann somit auch von innen besichtigt werden.
Und dann wäre da noch das Haus Hölle 11. Der sogenannte Höllenhof. Das Gebäude wurde zwischen 1215 und 1301 in drei Bauabschnitten errichtet. Der hier im Bild zu sehende nördliche Gebäudeteil, entstand dabei in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts und besteht auch heute noch zu etwa 2/3 aus seiner bauzeitlichen Substanz. So qualitätvoll gebaut, dass man an seiner Nordseite den Eindruck hat, als stünde er keinen Tag länger als es der barock anmutende Umbau im Erdgeschoß es vermuten lässt.
Bayreuth 1320 unterwegs - Wenn einer eine Reise tut …
Frankenberg, 7. Januar 2023
... dann kann er was entdecken. Entdeckt hatten wir die Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg allerdings schon vor einiger Zeit im Netz der Netze. Neugierig geworden, haben wir uns deren ersten Termin im Jahr zum Anlass genommen dort mal vorbei zu schauen. Beeindruckend was da von einem Verein aus rund 30 Leuten seit den 1990ern geschaffen wurde. Etwas über 20 Nachbauten von Gebäuden der nicht weit entfernt ergrabenen und namensgebenden, wüstgefallenen, Bergbaustadt Blyberge stehen dem Besucher offen.
Wir wollen Euch hier jetzt nicht mit Details füttern, das kann die Homepage Mittelalterliche Bergstadt Bleiberg viel besser. Hier nur so viel: Das Schaugelände zeigt einen Straßenzug einer Bergbaustadt des 13. Jahrhunderts, mit Gebäuden entsprechend ergrabener Grundrisse. Und auch wenn nicht alles Gold ist was da zu sehen ist und sich das einen oder andere gemütliche Teil eingeschlichen hat, bei Renovierungen oder Umbauten wird nachjustiert. Aber was da steht ist ausnahmslos in top Zustand, voll funktionsfähig und gepflegt … was wir letztes Jahr, auch in namhaften Freilichtmuseen, ganz anders erfahren mussten.
Wir jedenfalls werden wiederkommen. Nicht nur weil wir einfach zu wenig Zeit mitgebracht hatten, sondern auch um so ein großartiges Projekt zu unterstützen.