De Re Metallica - Der Berg ruft

Bayreuth/Prettau, 1. September 2024

Wir waren schon wieder unterwegs. Das zweite Wochenende in Folge! Diesmal (23. bis 25. August) ging es zu "De Re Metallica" ins Landesmuseum Bergbau - Museo provinciale miniere, Standort Prettau, in Südtirol. Für uns übrigens, mit am Freitag 1516 Höhenmetern und am Wochenende 1624 Höhenmetern, der bisher höchstgelegene Veranstaltungsort. Ganz zu schweigen vom wohl großartigsten Panorama auf einer Veranstaltung.

Los ging es für uns im Team von De Timmermansche am Freitag mit "Kochen im Mittelalter" vor der Remise des Museums, am St. Ignaz-Stollen. Gemessen am vielen Publikum an Herd und Küchentisch und dem regen Austausch dabei, muss das Thema wohl einen Nerv getroffen haben. Danke an dieser Stelle an die vielen geduldigen Übersetzer im Publikum.
Der Samstag begann dann mit dem Umzug der Küche von der Remise am St. Ignaz-Stollen, quer durch den Wald und etwa 100 Meter den Berg hinauf an den St. Nikolaus-Stollen, in die Nachbarschaft von Niedertor mit Gefolge. Die hatten dort kurz vorher ebenfalls ihr Lager aufgeschlagen. Hier gab es dann wieder und noch bis Sonntag "Kochen im Mittelalter" von und mit "De Timmermanschen", während die "Niedertor"(en) in zwei (Probier-)Rennöfen versucht haben, Kupfer aus vor Ort gewonnenem Erz zu schmelzen. Am Samstag weniger, am Sonntag dann aber sehr erfolgreich und an beiden Tagen mit reichlich Publikum, das übrigens vom Museum selbst bis zum St. Nikolaus-Stollen, einen 10-minütigen Aufstieg zu bewältigen hatte. Auch hier wieder, ein herzliches Dankeschön an die Übersetzer von "Niedertor" und aus dem Publikum. Und ein noch größeres Dankeschön für die Gastfreundschaft und die vielen helfenden Hände seitens des Museum, vor allem beim Umzug am Samstagmorgen.

Leider hat uns das Wetter ganz zum Schluss noch einen Streich gespielt. Zwei Stunden vor Ende der Veranstaltung, ein heftiges Gewitter und reichlich Regen. Was für ein Schauspiel, wenn man nicht gerade eine komplette Küche vom Berg zu schaffen hätte.

Ach ja! Falls euch "De Re Metallica" irgendwie bekannt vorkommt: Das ist auch der Titel eines 1556 erschienenen Buches (vollständig "De re metallica libri XII") von "Georg Agricola" über die damals bekannten Bergbau- und Erkundungsmethoden. Die deutsche Übersetzung trägt den etwas sperrigen Titel "Vom Bergkwerck XII Bücher Darinn alle Empter, Instrument, Gezeuge, vnnd alles zu disem handel gehörig, mitt schönen figuren vorbildet, vnd klärlich beschriben seindt" und ist erfreulicherweise digital erhältlich. Klickt mal HIER.

 

Bild - Kupfer aus dem Rennofen: © Claudia Zimmermann


Vom Rasten auf Reisen - The International

Bayreuth/Bärnau, 20. August 2024

Und damit niemand denkt, wir säßen nur vor dem Rechner oder in der Bibliothek, hier mal etwas von unterwegs. Nämlich vom Thementag 14. Jahrhundert im Geschichtspark Bärnau-Tachov. Genauer gesagt vom „Vom Rasten auf Reisen“-Wochenende von und mit De Timmermansche. Das ist allerdings inzwischen vorbei und war für uns, wie schon im letzten Jahr, ein verlängertes Wochenende. Diesmal sogar und das hat uns besonders gefreut, mit Gästen aus Frankreich und der Tschechischen Republik unter den über 30 Teilnehmern. Herzliche Grüße an dieser Stelle.

Und wie ebenfalls schon letztes Jahr war auch in diesem Jahr ganz schön was geboten. Alle (Hochmittelalter-)Häuser waren mit Handwerkern und Händlern und sogar mit einer Apotheke belebt. Natürlich war auch die Herberge, das eigentliche Zentrum der Veranstaltung, fast ausgebucht und nicht nur zu den Mahlzeiten, gut besucht. Auch von den Nachbarn. Gerne auch an den Abenden und gern auch etwas länger.

Uns jedenfalls hat es wieder viel Spaß gemacht, wiedermal mit De Timmermanschen auf (Zeit-)Reise zu gehen. Sich von ihr bekochen zu lassen, dabei mit alten Freunden zusammenzusitzen und neue Freunde dazu zu gewinnen.

Einzig das Wetter wollte nicht so recht mitspielen. Freitag und Samstag so heiß dass man nicht vor die Tür wollte, Sonntag dann (stellenweise) so viel Regen dass man ebenfalls nicht aus dem Haus wollte. Egal ob als Darsteller oder Besucher. Letzteres, besonders schade für den Geschichtspark.


Weibsbilder … Frauen schreiben Geschichte - Besser machen dürfte schwer werden

Bärnau/Bayreuth, 1. Juni 2024

Die Überschrift verrät es: Die Veranstaltung die da am Pfingstwochenende im Geschichtspark Bärnau-Tachov stattfand, war eine Veranstaltung die ihresgleichen sucht. Auch wenn der Geschichtspark eigentlich nur den Rahmen bot. Organisatorin und Mastermind hinter den "Weibsbildern" ist/war Agnes Zankl. Im Hobby mit der IG 14tes Jahrhundert unterwegs. Insgesamt waren es quer durch die Geschichte und den Geschichtspark 19 Stationen durch fast genau 1700 Jahre Frauenpower. Los ging es um 200 nach Christus um dann um 1895 zu enden. Unsere Favoritin darunter: "Die Macht in der Verwandlung" Kosmetik und Haartracht der römischen Frau um 200 nach Christus. Unser Favorit außer Konkurrenz: "Von gouter Spise" Küche, Haushalt und Gastgewerbe um 1320, denn dort (bei De Timmermansche) hat einer von uns 1320ern mitgeholfen … natürlich auch beim Essen.

Wie schon eingangs erwähnt, war das, was Agnes da an Qualität, sowohl in der Darstellung als auch in der Didaktik, zusammengebracht hat, einfach großartig. So großartig, dass wir uns wünschen, dass dieses Konzept Schule macht ... und Mut. Vor allem in klassischen Museen. Mut zu einem weg von den blossen Vitrinen und Texttafeln, hin zu lebendigen Geschichtsvermittlung.

Das mit den vielen Bildern ersparen wir uns hier. Das Netz ist sowieso voll davon. Bis auf eines vielleicht. Die komplett eingerichtete Wirtsleutekammer in der Herberge*.

 

*Bettgestell, Betthimmel, Truhen, Kleiderstangen und Vogelkäfig, Inventar des Geschichtsparks.

Bettausstattung, Tisch, Bänke, Waschstand, Laterne, Wäsche, Handtücher und sonstige Deko, Eigentum von „De Timmermansche“ und "Bayreuth 1320".


Herbstmarkt - Schon wieder Geschichtspark

Bayreuth/Bärnau, 2. Oktober 2023

Wir waren schon wieder im Geschichtspark Bärnau-Tachov. Zum Herbstmarkt. Dieses mal, relativ kurz entschlossen, als Trittbrettfahrer am Stand der Paternostermacherin.

Was uns, da wir eher selten im Geschichtspark mitwirken, überrascht hat, waren die vielen Besucher. Und ebenfalls erstaunlich, wir lange Besucher im Geschichtspark verweilen. Letzteres ist uns im August bei "Vom Rasten auf Reisen" schon aufgefallen und hat sich jetzt erneut bestätigt. Geschichtsparkbesucher bringen Zeit mit. Was aber eigentlich nicht verwundern sollte. Gibt es doch an solchen Veranstaltungswochenenden wie im August und auch jetzt zum Herbstmarkt reichlich zu sehen. Neben den mit mittelalterlichen Alltagsleben gefüllten Häusern und dem einen oder anderen Handwerker, Händler mit historischen Waren. Vor den Toren des Parks dann noch Händler mit modernen Warenangebot. Somit dürfte für jeden was dabei gewesen sein. Und das Wetter hat auch mitgespielt. Bestes Ausflugswetter, so spät im Jahr.

Bemerkenswert bei uns im Park und mit historischen Waren, wieviel an Besucher über den Tisch ging, die nach eigener Aussage, nicht aus der historischen Darstellung kommen. Aber natürlich waren auch die da. Konnte man doch hier genau die Sachen in die Hand nehmen, die man sonst nur im Onlineshop zu sehen bekommt.

Um es kurz zu machen, uns hat die Veranstaltung einfach nur Spaß gemacht. Besonders der Samstagabend im Gastraum der Herberge und später dann, vor den Nachbarhaus. So viel Spaß, das wir hoffen, nächstes Jahr wieder dabei sein zu dürfen.


Vom Rasten auf Reisen - Es war uns ein Fest

Bayreuth/Bärnau, 22. August 2023

Das „Themenwochenende 14. Jahrhundert“ im Geschichtspark Bärnau-Tachov ist vorbei. Für uns übrigens ein sehr verlängertes Wochenende. De Timmermansche hatte wieder zu "Vom Rasten auf Reisen" geladen. Und diesmal, konnten wir dabei sein.

Schön wars, um es gleich vorweg zu nehmen. Danke von uns auf diesem Wege an De Timmermansche, die dieses wunderbare Wochenende auf die Beine gestellt hat und wir dabei sein durften. Und danke an alle anderen die neben uns die Herberge und die umliegenden Häuser mit Leben erfüllt haben. Es war großartig was da auf die Beine gestellt wurde. Einiges davon war sowohl für uns als auch für die Besucher des Geschichtsparks gleichermaßen, mehr als sehenswert. Zum Beispiel in der Herberge. Normaler Alltagsbetrieb wie an Tagen, an denen eben nichts passiert … außer Alltag. Abgesehen von Tanz, Musik und auch Glücksspiel vielleicht. Oder die Händler auf der anderen Straßenseite, hinter ihren geöffneten Läden, die da so manches Schätzchen in der Auslage hatten.

Das eigentliche Highlight aber war die Küche in der Herberge. Für die Besucher war sie der Magnet der Veranstaltung. Konnte man hier doch so tief in mittelalterliche Töpfe schauen wie sonst selten. Aber nicht nur für die. Auch für uns Reenactor. Konnten wir doch gleich zweimal am Tag, mit den Erzeugnissen aus ebendiesen Töpfen, unsere Teller füllen. Danke dafür ans gesamte Küchenteam und überhaupt danke nochmal an alle die mit uns dabei waren, für die schönen Tage mit Euch. Und ein letztes Dankeschön auch an Peter Lutz, der auch diesmal wieder das Fotografieren übernommen hat. Einige der Bilder werden demnächst dann auch hier zu sehen sein.

Ach ja! Die Herberge im Geschichtspark war fast nicht mehr wieder zuerkennen. Super sauber und entrümpelt. Da haben wohl im Vorfeld Besen und Putzlappen gewaltig Überstunden gemacht. Warum wir das erwähnen? Weil genau dieser Dreck und Rümpel, das Zerrbild vom dreckigen Mittelalter noch mehr zementiert. Denn was man im Museum sieht, wird gewöhnlich als Fakt angenommen.


Mindener Zeitinseln - Immer eine Reise wert

Bayreuth/Minden 5. Juni 2023

Nach 9 Jahren Pause waren wir wieder in Minden. Zu den Zeitinseln. Und derer waren es dieses mal, über die Innenstadt verteilt, 10 an der Zahl. Von der Steinzeit bis um 1900 gab’s wieder so einiges zu sehen und zu erleben. Darunter auch, wieder in Domhof, das Mittelalter. Zu sehen gab’s da unter dem Motto „Mittelalterliches Alltagsleben in Minden“, unter anderem Händler (darunter auch wir) in ihren Verkaufsständen und Handwerker an ihren Werkbänken. Denen konnte man dann über die Schulter, oder auf die Finger schauen. Oder Löcher in den Bauch fragen! Darunter gab es einen Altkleiderhändler und eine Bäckerin. Bei den Handwerkern, einen Sarwürker und eine Färberin, um nur einige zu nennen. Und last but not least, Kriegshandwerker aus der Zeit um 1200 und der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Machen wir’s kurz, es war großartig. Klasse Stimmung bei Darstellern und Publikum gleichermassen. Klasse Wetter und klasse Betreuung durch Minden Marketing.
Unsere Zeitinsel-Lieblinge waren dieses mal die römischen Legionäre. Wir waren zwar nicht in ihrer Zeitinsel, dafür haben wir die Zeit nicht gefunden, aber sie haben „das Mittelalter“ besucht und man ist ins Gespräch gekommen. Über die stetig wachsende Zahl von Akteuren mit ziviler Darstellung (mindestens Zweitdarstellung) in der (Römer)Szene. Etwas das uns überrascht hat. Sind doch all unsere „römischen“ Bekannten Legionäre.


Themenwochenende Karl IV - Hoher Besuch

Bärnau, 10. September 2022

Doba Karlova bringen für dieses Wochenende das 14. Jahrhundert in den Geschichtspark Bärnau-Tachov. Oder besser, Johannes von Neumarkt, der Kanzler Karls IV, visitiert die Baustelle der Reisestation bei Bärnau. Großes Kino … mit viel Regen und wenig Besuchern. Schade eigentlich, gab es doch so einiges zu sehen.

Der Brief zum Beispiel, der hier im Bild von einem Boten der Stadt Nürnberg an Paulus von Chemnitz, den Kammerschreiber des Kanzlers, bei der Gelegenheit übergeben wird, ist eine Abschrift eines Originalbriefes des Rates der Stadt Nürnberg, von 1362, an Paulus. Im Wortlaut in den "Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg", Band 47", auf Seite 141, nachzulesen.

Großartig, wie wir finden. Außerdem gab's für uns ein freudiges Wiedersehen mit alten Bekannten. Waren wir doch 2016 als geladene Gäste zur Krönung Karl IV zum König im Veitsdom in Prag dabei.